Bezirkswahlen 2019: Zwischenergebnis

Afrodeutsch

Hamburg. Erst Europa, dann Hamburg: Nach der Europawahl werden seit Montagmorgen auch die Bezirkswahlen in Hamburg ausgezählt. Wie die Parteien in den sieben Hamburger Bezirken abschneiden, gilt auch als Stimmungstest für die Bürgerschaftswahlen im kommenden Jahr.

Allein in der Barclaycard Arena, wo der Bezirk Altona ausgezählt wird, sind 900 Helfer im Einsatz. Nach dem historisch hohen Wahlsieg der Grünen bei der Europawahl in Hamburg erwarten Beobachter, dass sich der Erfolgstrend der Grünen auch hier fortsetzt und sie der SPD Verluste zufügen. Das Ergebnis der Bezirkswahlen wird am Abend erwartet.

Seit 10.15 Uhr werden Ergebnisse veröffentlicht:

Altona:

Das Ergebnis aus 86 der insgesamt 244 Wahllokale liegt vor: Die Grünen liegen mit großem Abstand vor der SPD, CDU und Linke liegen mit geringem Abstand zueinander dahinter. FDP und und AfD mit schwachen Ergebnissen.

Bergedorf:

Bisher liegt das Ergebnis aus 79 von 126 Wahllokalen vor: Die SPD bleibt bisher stärkste Kraft büßt aber viele Stimmen ein. Auch die CDU mit Stimmenverlusten, derzeit aber noch knapp vor den Grünen, die deutlich hinzu gewinnen. Linke und AfD dahinter, die FDP abgeschlagen.

Eimsbüttel:

Von den insgesamt 262 Wahllokalen sind bisher 108 ausgezählt: Die Grünen liegen derzeit nach deutlichen Stimmengewinnen klar vorn. Die SPD mit deutlichem Abstand in beide Richtungen dahinter, vor der CDU, die ebenso wie die Sozialdemokraten deutliche Verluste hinnehmen muss. Die Linke kann sich mit einem stabilen Ergebnis klar vor FDP und AfD positionieren.

Hamburg-Mitte:

Nach Auszählung von 126 der insgesamt 239 Wahllokale liegt die SPD trotz deutlicher Verluste vorn, die Grünen kommen nach großen Zugewinnen knapp dahinter auf den zweiten Platz. Die Linke profitiert von den Verlusten der CDU und verdrängt diese vom dritten Platz, die AfD beansprucht deutlich mehr Stimmen als die FDP.

Hamburg-Nord:

Aus 84 der insgesamt 319 Wahllokale liegen Ergebnisse vor: In diesen sind die Grünen mit deutlichem Abstand stärkste Kraft, die SPD fällt drastisch zurück, bleibt aber stärker als die CDU, da diese ebenfalls Stimmen einbüßt. Die Linke auf dem vierten Platz, dahinter FDP und AfD.

Harburg:

87 der 148 Wahllokale sind bisher ausgezählt: Grüne und SPD liegen mit nahezu identischem Ergebnis gleichauf. Während die Grünen wie fast überall in Hamburg massive Stimmgewinne verzeichnen, muss die SPD auch hier deutliche Verluste hinnehmen. Die CDU kann nicht von der Schwäche der Sozialdemokraten profitieren und verliert ebenfalls Stimmen. AfD und Linke dahinter auf den Plätzen vier und fünf, die FDP abgeschlagen.

Wandsbek:

Von den insgesamt 402 Wahllokalen im bevölkerungsreichsten Bezirk Hamburg liegen bisher die Ergebnisse aus 148 vor: Die Grünen überholen die SPD, die CDU mit Abstand auf dem dritten Platz. AfD, Linke und FDP mit großem Abstand zu den anderen dreien dahinter.

SPD bei Bezirkswahlen unter Druck

Schon bei den letzten Bezirksversammlungswahlen 2014 hatten die Sozialdemokraten hamburgweit knapp 10 Prozentpunkte eingebüßt, waren aber mit durchschnittlich gut 35 Prozent in allen sieben Bezirksversammlungen stärkste Kraft geblieben. Die Grünen kamen auf 18,2 Prozent. Diesmal ist die SPD durch die Rolling-Stones-Freikarten-Affäre zusätzlich belastet, das zeigt sich auch in den vorläufigen Ergebnissen.

Insgesamt sind 13 Parteien, eine Wählervereinigung und vier Einzelkandidaten bei den Bezirkswahlen angetreten, neben den sechs in der Bürgerschaft vertretenen Parteien, die in allen Bezirken zur Wahl standen auch sieben weitere, die zum Teil nur in einem, zum Teil auch in mehreren Bezirken antraten.

  • SPD
  • CDU
  • Die Linke
  • Grüne
  • FDP
  • AfD
  • Die Partei
  • Piraten
  • Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit
  • Neue Liberale - Die Sozialliberalen
  • Die Konservativen
  • V-Partei3
  • NPD
  • Freie Wähler

Historische Ergebnisse bei den Wahlen am Sonntag

Bei den Europawahlen in Hamburg wurden die Grünen klar stärkste Kraft (31,2 %; +14,0 %). Die SPD verfehlte nach einem drastischen Einbruch die 20-Prozent-Hürde und kam laut vorläufigem amtlichen Endergebnis auf nur noch 19,8 % (-14,0 %). Auch die CDU verlor Stimmen und wurde drittstärkste Kraft (17,7 %; -6,9 %). Aus Hamburg werden weder die SPD noch die CDU einen Abgeordneten ins Europaparlament entsenden.

Die Wahlbeteiligung lag auf einem historischen Höchststand: 61,7 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich, ein höherer Anteil wurde in Hamburg nur 1979 bei den ersten Wahlen zum Europaparlament erreicht.

Die Hamburger Ergebnisse der Europawahl in einer interaktiven Karte