Wie viel Alltagsrassismus gibt es in Deutschland

Sarata Kouyate (Bürokauffrau) und Prince Kuhlmann (Schauspieler)

Afrodeutsch

Wie viel Alltagsrassismus erleben schwarze Menschen tatsächlich in Deutschland. Zu dieser Thematik erhielten wir eine Anfrage von Petra Volquardsen, Radiomoderatorin beim Norddeutschen Rundfunk.

Am Dienstag, den 09.06.2020 fand kurzfristig ein Interview für einen Radiobeitrag im NDR statt. (Sendetermin: 10.06.2020) Im Interview berichten Sarata Kouyate, Bürokauffrau und Prince Kuhlmann, Schauspieler über ihre täglichen Erfahrungen mit Alltagsrassismus.  

Es beginnt häufig schon bei Begegnungen mit unbekannten Menschen. Die erste Frage lautet „Woher kommst du?“, sobald man antwortet: „Aus Hamburg!“ folgt sofort: „Aber wo kommst du denn wirklich her?“, anstatt die gegebene Antwort schlichtweg zu akzeptieren.

Dies ist wohl die bekannteste und weitverbreitetste Form von Alltagsrassismus und Ausgrenzung für schwarze Menschen in Deutschland. Prince Kuhlmann berichtet über Situationen mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Erschreckenderweise hat er sich schon daran gewöhnt, wenn sich im Bus oder in der Bahn keine weiße Person neben ihn setzt.

Das rassistische N-Wort ist auch noch immer sehr verbreitet, leider auch in Schulen und die Kinder verwenden heutzutage immer noch dieses rassistische und erniedrigende Wort, um schwarze Menschen zu beleidigen. Sarata Kouyate berichtet über rassistische ‚Äußerungen am Arbeitsplatz.

In ihrem letzten Unternehmen hatte die Vorgesetzte unbedacht das N-Wort in den Raum geworfen und sich anschließend nicht ordnungsgemäß entschuldigt.

Als Schauspieler spielt Prince Kuhlmann in diversen Filmen mit, allerdings sind die Rollenverteilungen zwischen schwarzen und weißen Schauspielern noch ausbaufähig.

Sowie Angela Merkel es auch mal in einem Interview geäußert hat, wünscht sich Prince auch mal andere Rollen zu bekommen zum Beispiel als „Bürgermeister“ anstatt immer nur den „Drogendealer“ oder den „Gangster“ zu spielen.

Sarata Kouyate und Prince Kuhlmann wünschen sich, dass die aktuelle Bewegung nicht nur ein Trend ist, sondern dass alle Menschen sich offen und ehrlich gegen Rassismus bekennen, Stellung beziehen, sich mit der Thematik auseinandersetzen und gegeben falls einschreiten, wenn eine schwarze Person rassistisch angegriffen wird.

Den ganzen Radiobeitrag könnt ihr in der Mediathek abrufen:

https://www.ndr.de/903/Wie-viel-Alltagsrassismus-gibt-es-in-Hamburg,audio695396.html

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